Das macht gute Arbeitgeber aus

Ein guter Arbeitgeber für Dich

Fragst Du verschiedene Arbeitnehmer, was für sie oder ihn einen guten Arbeitgeber ausmacht, bekommst Du wahrscheinlich recht unterschiedliche Antworten. Auch Umfragen belegen eine breite Diversität diesbezüglich.

Wenn Du auf der Suche bist nach einem neuen, guten Arbeitgeber, stelle Dir zunächst einmal unabhängig von anderen Meinungen selbst die Frage, was für Dich einen guten Arbeitgeber ausmacht. Hast Du Dir dann ein paar Punkte notiert, kannst Du Dich des Weiteren von den Kriterien anderer Arbeitnehmer inspirieren lassen und Deine Liste erweitern.

Kriterien für gute Arbeitgeber

In einem Ehrenkodex für gute Arbeitgeber habe ich Kriterien zusammengetragen, die sich in verschiedenen Befragungen von Mitarbeitern immer wieder finden.

Leistung anerkennen und wertschätzen

Verhalten sich leider noch viele Vorgesetzten treu dem Motto „Nichts gesagt, ist genug gelobt.“, legen Mitarbeiter durchaus Wert auf eine wahrnehmbare Anerkennung ihrer Arbeitsleistung. Dabei muss die Wertschätzung nicht unbedingt in barer Münze ausgezahlt werden und auch nicht nach jedem Auftrag durch ein Danke ausgedrückt werden. Vielmehr ist es die Grundhaltung guter Arbeitgeber, die durch ihr Verhalten auch „zwischen den Zeilen“ kommunizieren: Deine Arbeit leistet einen entscheidenden Beitrag zu unserem Unternehmenserfolg.

Wertschätzung des Menschen

Doch über die Anerkennung der Arbeit hinaus, oder vielmehr als Basis einer Leistungsanerkennung, hat die Wertschätzung des Mitarbeiters als Menschen mit seinen individuellen Bedürfnissen eine hohe Bedeutung. Gute Arbeitgeber drücken diese Wertschätzung durch gebührenden Respekt und größtmögliche Rücksicht auf die Bedürfnisse jedes einzelnen Mitarbeiters aus. Das ist in einem Unternehmen mit mehreren Mitarbeitern vielleicht keine leichte Sache, fordert es doch Flexibilität von Kollegen und Vorgesetzten. Geht jedoch der Arbeitgeber auf die Wünsche seiner Mitarbeiter ein, werden es die Kollegen gleich tun und somit einen Ausgleich unter allen unterstützen.

Sichere, gesunde und angenehme Arbeitsumgebung

Sollte ein sicheres Arbeitsumfeld, welches Mitarbeiter vor Schaden bewahrt und seine Gesundheit erhält, schon aufgrund gesetzlicher Vorschriften in Deutschland selbstverständlich sein, ist dies bei erstaunlich vielen Unternehmen nicht sichergestellt. Gute Arbeitgeber hingegen halten sich nicht nur an geltendes Gesetz, sondern fördern bewusst ihre Mitarbeiter durch das Gestalten einer Arbeitsumgebung, welche die Arbeit erleichtert und die Mitarbeiter stärkt und motiviert. Und es geht nicht nur um die körperliche Gesundheit, sondern gleichermaßen um die psychische. Dazu gehört z. B. ein kollegiales Miteinander und die Stärkung von Beziehungen.

Berufliche und persönliche Weiterentwicklung

Personal gilt es nicht nur einzustellen und zu halten, sondern auch zu entwickeln. Gute Arbeitgeber interessieren sich nicht nur eigennützig um die fachliche Weiterbildung ihrer Mitarbeiter, sondern investieren auch in die Persönlichkeitsentwicklung. Und davon gewinnen beide Seiten. Konkret bedeutet dies: Mitarbeiter bekommen klare Verantwortungsbereiche übertragen und treffen hierin eigene Entscheidungen im Sinne des Unternehmens. Sie wachsen mit ihrer Verantwortung. Gestaltungsspielräume schöpfen sie aus, was u. a. die Kreativität fördert. Und nebenbei macht es die Organisation agil. Und Fehler sind ein Nebenprodukt, welches alle Beteiligten lernen und wachsen lässt.

Motivation

Einen Menschen von außen zu etwas motivieren, ist ein schwieriges Unterfangen. Menschen sind niemals nicht motiviert. Die Frage ist, wofür oder in welche Richtung sie motiviert sind. Gute Arbeitgeber kennen die individuelle Motivation jedes Mitarbeiters – und arbeiten mit ihr. Sie haben bereits bei der Einstellung eines neuen Mitarbeiters die passende Motivation festgestellt. Insofern geht es des Weiteren lediglich um die Aufrechterhaltung und Förderung der bereits bestehenden Motivation. Das bedeutet z. B., individuell passende Aufgaben- und Verantwortungspakete zusammenzustellen und mit der Persönlichkeitsentwicklung des Mitarbeiters dynamisch anzupassen.

Konstruktiver Beitrag für die Gesellschaft

Nicht nur für Konsumenten wird es zunehmend wichtiger, Rücksicht auf Mensch und Natur zu nehmen. Auch Arbeitnehmer fragen nach der Sinnhaftigkeit ihrer Arbeit. Ist außer dem reinen Geld verdienen nichts drin, lässt sich schwerlich von guter Arbeit reden. Leistet ein Mitarbeiter mit seinem Wirken jedoch einen Beitrag für die Gesellschaft oder die Umwelt, motiviert das obendrein. Dabei muss es gar kein Social Business sein. Der Dienst am Menschen in der Pflege, aber auch das Dienstleistungsgewerbe, z. B. in der Gastronomie oder im Verkauf, bietet die Möglichkeit, unmittelbar positives Feedback zu erhalten.

Nachhaltigkeit des Unternehmung

Zu kurz gedachte Ziele eines Unternehmens, womöglich um den schnellen Euro zu machen, schaffen keine nachhaltigen, sicheren Arbeitsplätze. Gute Arbeitgeber haben ihr Unternehmen auf Dauer ausgerichtet. Beständigkeit schafft Vertrauen. Und Vertrauen kann Loyalität erzeugen. Loyale Mitarbeitern stehen hinter ihrem Arbeitgeber und zeigen durchaus Kompromissbereitschaft in schlechten wirtschaftlichen Zeiten. Dafür geben gute Arbeitgeber ihrer Belegschaft die gewünschte Sicherheit und Stabilität.

Entscheide Dich für Deinen guten Arbeitgeber

Am Ende liegt es an Dir, Deine Kriterien für einen guten Arbeitgeber als Maßstab anzulegen und Unternehmen damit zu prüfen. In vielen Fällen wirst Du vorab eine Recherche betreiben müssen, da gerade kleinere Unternehmen sich ihrer Eigenschaften als guter Arbeitgeber kaum bewusst sind. Karriereseiten oder die Homepage der Unternehmen lassen Informationen zu Deinen Kriterien demnach oft vermissen.

Wie Du eine effektive Recherche anstellen kannst, sowohl im Internet als auch offline, erfährst Du z. B. in diesem Artikel.

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